Rock-Circuz

Shorties: The Strollers – Gotta Get Away 7’inch

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Mein Lieblingslabel Crusher Records aus Göteborg hat mal wieder was sehr cooles ausgegraben. Diesmal geht es mit den STROLLERS zurück in die Sechziger – yes, die Garage Rock Kings sind wieder da. Zwei neue Songs hat die Band aus Örebro am Start und der knapp 3-Minütige flotte Opener ‚Gotta Get Away‘ macht richtig Spass. Coole Orgelklänge, lockeres Riffing lassen einem nicht still stehen – wer hier nicht zumindest mit den Füssen wippt, ist kein Musikliebhaber. Der zweite Song ‚Six Forty Dirty Looking Beast‘ kommt etwas langsamer daher, bleibt aber auch sofort im Ohr und auch hier ist die Orgel absolut im Vordergrund zu hören. Da bleibt nur zu hoffen, dass es bald mehr Stoff von den STROLLERS zu hören geben wird. Wer auf obercoolen 60´s-Rock abfährt, sollte sich schleunigst um diese beiden Titel kümmern und gleichzeitig beide Daumen drücken, einen neuen Longplayer dieser Band demnächst in den Händen halten zu dürfen – very cool !!!

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Shorties: Thal – Glitter

Thal

Wer auf groovigen Metal/Rock der Marke Clutch steht, sollte sich unbedingt mal mit THAL aus Ohio befassen. Wer dazu auch noch etwas Blues und Stoner vertragen kann, ist bei THAL ganz sicher. Angefangen bei dem coolen und sehr eindringlich, eingängigem ‚Vacant‘, über das lockere ‚Bad Intentions‘ (überraschender Einsatz einer Querflöte), dem fettem Stonerbrett ‚Whistleblowers‘ bis hin zum atmosphärischen und leicht spacigen Stoner-Groover ‚Glitter: The Devil´s Horn‘ haben THAL richtig guten Stoff am Start. Wer sich die digitale Version von „Glitter“ ziehen will, wird mit dem sehr easy rüberkommenden Bonustrack ‚Eat The Sun‘ belohnt – kurzer aber knackiger Rocker.

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Shorties: Ruinas de Sade – Ruinas de Sade

Ruinas
Kommen wir nach Brasilien, wo die Band RUINAS DE SADE gerade drei Tracks veröffentlicht hat und mit diesen bei Swap Metal Records untergekommen ist. Die Tracks bringen es auf 31 Minuten und sind eine absolute Doom-Breitseite. Alle Nummern sind slow gehalten, dröhnen fett aus den Boxen und haben gerne mal einige Psychedelic-Elemente mit an Board. Auf Sludge verzichtet die Band fast komplett und lässt es lieber clear und manchmal verzerrt angehen. Mein Favorit ist der Opener ‚Funeral Do Sol‘, ein Laut/Leise-Song der ganz zum Schluss dann noch etwas Tempo aufnimmt. Für Doomer sind RUINAS DE SADE ein eingefundenes Fressen und es würde mich nicht wundern, wenn die Herren nächstes Jahr auf dem Roadburn Festival anzutreffen sind.

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Review: Greybeards – Longing To Fly

Greybeards

In ihrer Heimat schon als ‚The Next Big Thing‘ abgefeiert, sind die schwedischen Jungspunde über die Grenzen hinaus dann doch noch recht unbekannt. Dies soll sich möglichst zügig mit ihrem Debüt „Longing To Fly“ ändern und das Zeug dazu kann man der Band definitiv auch nicht absprechen. Schon gleich die ersten drei Tracks wie das flott rockende ‚Memories‘ (Thin Lizzy lassen grüßen), das easy und entspannte ‚Let It Out‘ (Thin Lizzy treffen Imperial State Electric) oder das sehr Radio taugliche ‚Well Never Die‘, alles Nummern die zwar gut ins Ohr gehen und voller Enthusiasmus (wie das ganze Album über) stecken, aber leider etwas zu gleich klingen. Da genau steckt dann auch das Problem von den GREYBEARDS. Handwerklich haben die Jungs alles drauf, gehen voller Elan an die Sache heran und ganz besonders Songs wie das überragende ‚Take The Fight‘, in dem die Foo Fighters auf Billy Talent treffen oder das an die Queen Of The Stone Age erinnernde und supercoole ‚Future Designs‘ machen unheimlich Freude und bleiben direkt im Ohr, aber im Gesamteindruck wäre etwas mehr Abwechslung schon schön gewesen. Davor knallt uns das Quartett noch das mächtig rockende ‚Eversince‘ vor den Latz, welches live der Mitgröler sein dürfte. Mit ‚Longing To Fly‘ haben die jungen Schweden ein sehr von den Foo Fighters inspiriertes Werk abgeliefert, was im Songwriting etwas flexibler hätte ausfallen können. Pickt man sich aber einzelne Songs heraus, haben wir es mit einem richtig gutem Rock-Album zu tun und darum geht es doch primär oder ?!

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Review: Hellsingland Underground – Understanding Gravity

Hellsingland Underground

Es ist schon zum Heulen, dass so eine wunderbare Band wie HELLSINGLAND UNDERGROUND trotz dreier cooler Alben, immer noch nicht wirklich im Musikbusiness angekommen. Handwerklich sensationell, aber vielleicht nicht immer eingängig genug, dies könnte ein Grund sein. Denn gerade in der aktuellen Phase, mit all den neuen Siebziger-Bands und wo alles an Krautrock-Zeugs wieder neu aufgelegt wird, ist es nicht wirklich nach zu vollziehen, warum die Schweden noch nicht so richtig durchgestartet sind. Nun, mit neuem Label im Rücken ist das vierte Album eingespielt, welches hoffentlich nicht nur die alten Fans begeistern wird. Der neue Longplayer “Unterstanding Gravity“ hat 12 Tracks am Start und ist grob gesagt, wieder eine überragende Mischung aus Folk und Rock geworden. Bei diesem von vorne bis hinten sehr ausgeglichen-starken Werk, ist es schwierig Tracks besonders hervor zu heben, aber das flott-rockende ‘No Regrets’ ist eventuell der Hit, welcher der Band immer gefehlt hat – großartiger Ohrwurm mit fast schon Thin Lizzy Twin-Gitarren. Gleich darauf folgt das lässig entspannte ‘Dizzy Johnson & The Rovers’. Hier treffen coole Orgel-Klänge auf sowas von coole Gitarren und einem sehr warmen Refrain, der nicht mehr aus dem Ohr will. Auffällig zu erwähnen wäre dann noch das leicht von Bruce Springsteen inspirierte ‘The War Is Over’, der Rock N Roll-Knaller ‘When The Music Rules The World‘ (sitzt da Jerry Lee Lewis am Piano?) und das abschließende, leicht psychedelische ‘Lonely Planet‘. HELLSINGLAND UNDERGROUND haben mal wieder alles gegeben und nun bleibt zu hoffen, dass die Musikverrückten Jungs auch endlich mal ein wenig Erfolg ernten dürfen. Orientiert euch an Crosby, Stills, Nash & Young, The Band oder an Imperial State Electric und ihr bekommt eine ungefähre Vorstellung, wie famos “Unterstanding Gravity“ klingt.

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Review: Holy Grove – Holy Grove

Holy Grove
Nach ihrem sensationellen Demo 2012 sind inzwischen fast vier Jahre vergangen und nun endlich hat das Warten ein Ende, denn der erste Longplayer der Truppe aus Portland ist im Kasten. Passend zur Musik ist die Band bei Heavy Psych untergekommen und präsentiert uns sieben Tracks in knapp 50 Minuten. Eröffnet wird das mächtige Psych-Doom-Geschoß mit dem fuzzigen ‘Death Of Magic‘. Die Gitarren dröhnen druckvoll, die Drums sind fett und haben einen schön trockenen Siebziger-Sound und Sängerin Andrea Vidal gibt schon mal eine kleine, aber intensive Duftnote ihres gewaltigen Stimmvolumens ab – großartig. Erleichterung kommt auf, denn zum Glück hat das Quartett den coolen Sound des Demos mit ins Jahr 2016 importiert. Die nächsten drei Nummern kennt man von dem angesprochenen Demo, von denen alleine schon der überragende Titelfrack (atmosphärischer Fuzz-Doom) ein Kauf des Werkes rechtfertigt. Aber auch das ebenso in die selbe Kerbe hauende ‘Nix’ steht dem in nichts nach und dürfte nicht nur jeden Doomer oder Psychedelic-Freak ins schwärmen bringen. Fans von Mastodon oder Baroness sollten hier auch unbedingt ein Ohr riskieren. Der straighte Uptempo-Rocker mit seinen scheppernden Becken und leichter Stoner-Gitarre bringt dann etwas Bewegung in die Sache und sorgt zwischenzeitlich für etwas Nackenbeschwerden. Mit wieder gedrosseltem Gas drückt einem das an BLACK SABBATH erinnernde ‘Hanged Man’ förmlich an die Wand. Unter Zuhilfenahme eines Kopfhörers ist dieser Track der absolute Killer. Vor allem die Tempoaufnahme nach etwas mehr als fünf Minuten nötigt einem zum Bangen und fordert die Luftgitarre. Portland hat in den letzten Jahren an Dominanz in Sachen Post/Sludge-Metal gewonnen und HOLY GROVE steuern jetzt auch noch das Genre Doom hinzu. Vier Jahre warten hat sich absolut gelohnt, denn die Band hat nach ihrem famosen Demo 2012 ihren wunderbaren Sound auch auf die neuen Nummern übertragen können und hat somit jetzt schon ein Highlight des noch jungen Jahres veröffentlicht. Roadburn-Festival, ich hör dir kommen.

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Review: Talmud Beach – Chief

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Es ist schon erstaunlich, mit was für Perlen das finnische Label Svart Records in einer fast schon normalen Regelmäßigkeit in den letzten Monaten aufwarten kann. Durfte man in letzter Zeit Bands wie Sammal, Baron und Malady in seine Faves einreihen, gibt es jetzt mit TALMUD BEACH den nächsten Streich. Die Band wurde vor fünf Jahren gegründet und hat seitdem erst ein Studio-Werk veröffentlicht. Nun hat die Truppe endlich ihr zweites Album „Chief“ eingespielt und sieht sich dabei dem Blues zugehörig. Dies kann man grob umschrieben sicherlich so unterschreiben, auch wenn die Finnen gerne mal in weiteren Fahrwassern der Siebziger schippern. Die 40 Minuten des Longplayers werden von dem obercoolen Uptempo-Smoother ‚Ain´t So Young‘ eröffnet. Lässige Gitarre, einfache, aber wunderbar ins Ohr gehende Melodie und mehrstimmige Vocals die an Crosby Stills Nash & Young erinnern, ergeben ein großartiges Gesamtbild. Auch das folgende ‚Pharmacy Blues‘ erinnert an Oldies wie Canned Heat, klingt in diesem Fall aber viel zarter instrumentiert und überzeugt auch hier durch seine ungeheure Lässigkeit. Wem das obergeniale Led Zeppelin-Album ‚Physical Graffiti‘ nicht fremd ist, wird auch an dem überwiegend akustischem ‚Mountain Man‘ recht schnell seine Freude haben. Diese wird dann auch nicht so schnell abflauen, denn das bluesige und wundervoll entspannte ‚Forest’ ist nur auf das Nötigste reduziert und klingt dabei sensationell. Ebenso sparsam, aber einfach nur genial, kommt ‚Snow Snow Snow‘ daher – lässige Atmosphäre mit zarten, mehrstimmigen Vocals. Bevor die lockere Skiffel-Nummer ‚Born With The Blues‘ an der Reihe ist, wird mit ‚Chinaman Blues‘ gerockt. Anfangs doch sehr ruhig klingend, tendiert der Song zum Ende hin in Richtung Jam-Rock. Auch der fast 10 minütige und abschließende Titeltrack erfreut seine Hörer mit viel Liebe zum Detail: erst easy und locker und danach fast schon erdrückend rockig. TALMUD BEACH sind in ihrer Heimat keine Unbekannten mehr und ich hoffe einfach, dass diese großartige Band auch auf dem Rest des Globusses ein Bein auf die Erde bekommt.

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Review: Dunbarrow – Dunbarrow

Dunbarrow

Yeeaahhh !!! Endlich ist es raus, das erste Album von DUNBARROW. Hatte ich die Norweger zurecht schon für ihr erstes Demo euphorisch abgefeiert, steigerte sich das Ganze danach noch mit ‚You Knew I Was A Shake’, einem ersten Appetithappen aus dem kommenden Album. Nun gibt es mit dem gleichnamigen Album acht weitere Nummern abzufeiern. Der lässige Opener ‚Try & Fail‘ und das ebenso obercoole ‚The Wanderer‘ knüpfen genau da an, wo man es erwartet und erhofft hatte: famoser Vintage-Sound, im bluesig-doomigen Gewand mit melodischen Gitarren und einer Leichtigkeit die einfach ansteckend ist. Ein völlig unangestrengter Espen Andersen am Gesang passt sich entspannt dem Sound an und klingt dabei großartig. Es folgt der eben schon erwähnte Appetizer mit seinen phänomenalen Thin Lizzy-Gitarren und das leicht psychedelisch-doomige ‚My Little Darling‘ mit seinem wunderbar bluesigem Solo. Die 36 Minuten des Longplayers gehen wie im Fluge vorbei. Eben hat man noch das gitarrenbetonte ‚The Cross Ain´t Far Behind‘ abfeiern dürfen und schon steht das abschließende ‚Witches Of The Woods‘ in den Startlöchern. Mit über sechs Minuten völlig aus dem Rahmen fallend, findet die Lässigkeit des Albums hier seinen absoluten Höhepunkt. Die sensationellen Melodien, gepaart mit dieser ungeheuren Leichtigkeit, lassen das Werk mehr als nur würdig ausklingen. Liebhaber so Bands wie Witchcraft, Graveyard, Oblivious, Horisont oder Vidunder müssen die Band einfach unterstützen, denn DUNBARROW haben bisher keinen Deal an Land ziehen können, was eine absolute Frechheit ist und so Einiges in Frage stellt, was die Kompetenz einiger Personen angeht. Gerade in der jetzt aktuellen Retro-Zeit sind DUNBARROW ein absolutes MUSS und ich hoffe die Jungs bekommen noch die Anerkennung und Unterstützung, welche sie verdient haben. Vinyl gibt es hier zu ordern:

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Tiebreaker – We Come From The Mountains

Tiebreaker

Der aktuelle Longplayer „We Come From The Mountains“ der Norweger TIEBREAKER ist nicht mehr ganz so neu. Das Original dazu erschien fast genau vor einem Jahr auf einem anderen Label und mit einem anderen Cover Artwork. Vor einem Jahr etwas unter gegangen, passt es in diesem Jahr richtig gut und der Longplayer reiht sich nahtlos in die richtig guten Classic Rock-Veröffentlichunge mit ein. Die 40 Minuten der Albums starten mit dem groovigen und cool eingängigen ‚Early Morning Love Affair‘, welches etwas an die Black Crowes erinnert. Das folgende ‚Nicotine‘ haut in die gleiche Kerbe und direkt auffällig nach zwei Nummern, ist der wunderbare Sound und die leicht kratzigen Vocals von Thomas Espeland kommen richtig gut, erinnern teilweise etwas an Eddie Vedder von Pearl Jam. Mit ‚Homebound Pt.1‘ und später dann noch ‚Homebound Pt. 2‘ wird es dann etwas ruhiger – entspannte Classic Rock-Klänge, mit großartiger Orgel im seichten Blues-Gewand. Freuen darf man sich dann noch über die erste Single ‚The Getaway‘ und dem fetzig rockenden ‚El Macho Supreme‘ (mein Favorit) mit seiner so famosen Gitarrenmelodie, die man nicht mehr so schnell aus dem Ohr bekommt. Gerade die beiden zuletzt erwähnten Tracks, wie aber auch alle anderen Songs, sollte man als Classic- und Hardrocker gehört haben. Wer auf die schon oben erwähnten Black Crowes, der Göttern Led Zeppelin und ganz besonders auf die Rival Sons abfährt, kann sich TIEBREAKER direkt ins Regal stellen. Quatsch, MUSS sich das Album sofort besorgen – believe me !!!!

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Witchskull – The Vast Electric Dark

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Yessssss !! Wie in meiner Review des 3-Track Appetizer schon angekündigt, lässt der Longplayer nicht mehr sehr lange auf sich warten und somit liegt mir nun das sehnsüchtig erwartete Album der Australier vor, welches dann auch direkt mal meine Jahrescharts aufmischt. Alle drei Songs von der Promo-EP befinden sich auch auf dem Rundging und somit bleiben uns fünf weitere Nummern, die es abzufeiern gilt. Nach dem flotten Rocker ‚Pan’s Daughter‘ im für die Band typisch fettem Sound und ausgestattet mit Killer-Riffs und einem drückendem Bass, heisst es die heimische Anlage oder das Autoradio lauter zu stellen, denn ‚Swim The Abyss‘ groovt wie Hölle und lädt ein, die Nackenmuskel in Schwung zu bringen (was für ein grandioser Sound) – Knaller. Sollten die Lautsprecher noch mehr Druck und Lautstärke abkönnen, zieht Euch die Midtempo-Granate ‚Raise The Dead‘ rein. Alleine dieser Track mit seinen bombastischen Drums, der Fuzzy-Guitar und den wunderbar klaren Vocals von Marcus De Pasquale rechtfertigt den Kauf von ‚The Vast Electric Dark‘. Das anschließende ‚World´s Away‘ fetzt direkt los und metzelt im Uptempo alles nieder. Fehlt zu guter Letzt dann noch das abschließende ‚Cassandra’s Course‘, ebenfalls ein Uptempo-Groover der sich nahtlos in die Leichtigkeit dieses Werkes einreiht. Ich gehe mal fest davon aus, daß WITCHSKULL mit ihrem ersten Album nicht nur meine Übersicht der Alben des Jahres noch einmal kippen werden. Das Trio aus Australien rockt und groovt hier mit einer Selbstverständlichkeit los und legt dabei eine so tighte Art an den Tag, daß einem das Herz aufgehen muss. Würde mich schwer wundern, wenn die Jungs nicht bald in Europa auf dem Roadburn-Festival auftauchen werden – awesome!!!

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