Rock-Circuz

Review: Dictator Ship – Your Favorites

Ach du meine Güte, wie supercool ist das Album denn?! Okay, schaut man auf das Cover, könnte man meinen, man hat es mit einem Turbonegro-Ableger zu tun. Von daher hätte man eventuell damit rechnen können, was auf einem zukommt, aber von der ersten Minute an, von einem Longplayer, so in seinem Bann gezogen worden zu sein, ist schon diverse Jahre her. Sieben Songs in 28 Minuten und ein Track cooler und vor allem lässiger, als der andere. Immer wenn man denkt, easier und lockerer geht es nicht mehr, packen die Jungs den nächsten Streich aus. Unfassbar wie leicht und trotzdem voller Elan und Engagement DICTATOR SHIP hier zu Werke gehen. Vor allem ist „You Favorites“ weder Garage, noch ist es richtig hart. Es hat eine Gewisse Affinität zu den 60s-Rock und dort dann eher auch in die Funk und Soul-Richtung, obwohl der Funk hier eher der Blues ist. Grandios ist auch der staubige Sound, der wundervoll erdig, undergroundig und roh klingt. Dazu passt dann auch der famose, trockene Drum-Sound wie bei Led Zeppelin und den Rival Sons. Eigentlich ist jeder Song für sich ein Knaller, aber hört euch nur ‚From The Womb To The Tomb‘ (Ohrwurm mit scheppernden Drums und sagenhafter Gitarre) und sagt mir dann, ihr seid nicht angefixt! Rock n Roll Is Not Dead!!

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Review: Megatherium – God

Leider hat vom Debüt der Italiener keiner so richtig Notiz genommen, so das nun mit „God“ erneut angegriffen wird. Klang man auf ‚Superbeast‘ doch sehr düster, so wirkt der neue Longplayer zwar nicht wirklich freundlicher, aber irgendwie doch melodischer und vom Sound her wesentlich ausgereifter. Um es abzukürzen, kann man eigentlich sagen, wer auf traditionellen Doom im Sinne von den Anfangstagen von Cathedral steht, ist mit den Italienern bestens bedient. Manchmal etwas Hang zum Sludge, bleiben die Jungs aber bei clean vocals. Die acht Tracks kommen auf fast 50 Minuten und es ist schwer bestimmte Nummern herausstechen zu lassen, es sei denn, man hat sowas am Start, wie das fast schon monumentale ‚The Eye‘ mit seiner großartigen Atmosphäre – knapp 11 Minuten riffiger Doom, welchen man sich am besten unter dem Kopfhörer gibt, denn darunter wirkt der Song noch mal viel intensiver. Auch das abschließende ‚Strength‘ baut seine ganz eigene Stimmung auf und die mörderrischen Riffs sind auch hier auf Status ‚Killer‘ eingestellt. Bei der ganzen Flut an Doom/Sludge-Veröffentlichungen bleibt einem nur das Daumendrücken, denn MEGATHERIUM sind auf einem guten Weg und dieser sollte unbedingt weitergeführt werden.

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Review: Stonus – Aphasia

 

Vom Bandnamen lässt sich schon grob ableiten, in welchem Genre sich STONUS anscheinend am wohlsten fühlen. Zusätzlich zum Stoner, lassen uns die Zyprioten mit Sitz in England, noch an ihrem eindringlichen Doom-Rock teilhaben und haben mit ihrem Debüt ein richtig schmackhaftes Werk eingespielt. Der erste Longplayer der Jungs dreht sich 42 Minuten und startet mit dem flotten Stoner-Knaller ‚Awake‘, welcher sich zum Ende hin in eine leicht sphärische Psycho-Nummer verwandelt – sehr cool. Richtig lässig wird es dann mit dem sehr entspannten Doomer ‚Mania‘. Der Track fliegt so easy und leicht an einem vorbei und das bluesige Solo ist der Oberhammer – grandioser Song. Auch ‚Nadir‘ tut überhaupt nicht weh, fängt noch entspannter an, als die Nummer davor endet und hat auch so ein herrlich, fast schon hypnotisierendes Solo. Mit ‚Dead End‘ wird es dann mal wieder wesentlich rockiger und vor allem schön groovy. Das abschließende ‚Ghost Town‘ lädt dann zunächst einmal zum Schweben ein. Nachdem man dann richtig entspannt ist, wird für den letzen Part des Songs noch einmal das Tempo aufgenommen, so daß „Aphasia“ dann rockig ausläuft. Wer mit den vier oben angegebenen Genre was anfangen kann, sollte die Zyprioten unbedingt anchecken – sehr cooler Stoff.

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Review: Ockra – Infinite Patterns

Eine interessante Mischung aus episch klingendem Doom und progressivem Rock/Metal haben OCKRA aus Göteborg zu bieten. Ihre EP besteht aus vier Nummern mit einer Spielzeit von fast 30 Minuten. Der doomige Opener des Trios ‚In A Dream‘ kommt sehr entspannt rüber und hat schöne Melodien am Start. Was das Gesamtbild betrifft, merkt man der Band allerdings noch eine gewissen Unreife an. Mit ‚Invisible Walls‘ wird es dann sehr progressive und es fühlt sich wie eine softere Version von Mastodon an. Highlight dieses 4-Trackers ist das über siebenminütige ‚Pendulum Of Time‘, welches erst schön atmosphärisch beginnt und dann in eine melodische Doom-Nummer, mit viel Harmonie übergeht. Der Abschluß mit ‚Ruins‘ ist dann eine Mischung aus Doom und Prog, wobei mir der doomige Part wesentlich mehr zusagt, denn im proggigen Abschnitt klingen die Vocals etwas nervig. Sicherlich muss man zugeben, daß ‚Infinite Patterns‘ noch einiges an Feinschliff gebrauchen kann. Soundtechnisch geht da sicherlich noch viel mehr und die Vocals sind auch nicht immer das gelbe vom Ei – diese EP klingt ein wenig nach einem Demo, aber einem Vielversprechenden.

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Review: RoadkillSoda – Sagrada

Ja, „Sagrada“ ist nun tatsächlich schon ihr 6tes Album und die Truppe konnte auch schon diverse Support-Snows bei richtig großen Rock-Acts an Land ziehen, aber  leider sind die Rumänen noch immer nicht über den Underground-Status hinweg gekommen. Dabei haben ROADKILLSODA bisher immer sehr ansprechende Alben abgeliefert. Ihr Stoner/Heavy/Rock/Grunge/Alternative-Mix soll nun aber endlich mal ankommen und dafür wir der obercoole neue Longplayer dann auch sorgen – 12 Tracks in knapp 52 sind mit einem fetten Sound ausgestattet und absolut würdig unterstützt zu werden. Also, wenn Ihr ein abwechslungreiches Alben featuren wollt, welches, trotzdem gutem Openers, am Anfang noch etwas humpelt, aber hinten raus dann umso mehr überzeugen kann, sollte die erste Adresse ROADKILLSODA aus Rumänien sein – absolute Kaufempfehlung.

My Stretch Of Dirt: fette groovige Riffs, treibender Rhythmus, cooler Ohrwurm-Refrain

Live In Analog: Laut/Leise-Spiel, mit leichtem Hang zum Sludge – leicht atmosphärisch

Over And Out: leicht funkiger Beginn, erinnert etwas an Brant Bjork, dazu immer wieder flottere Parts eingestreut

Devilish Caress: ähnlich dem Track davor, mit Tempowechsel und gutem Refrain

Swan Song: leicht melancholisch, total unstressig, mit eingängigem Refrain

Satan: lockere Nummer, die zum Ende etwas härter wird, sehr angenehm und unaufgeregt – cool!

Addictions Blues: supercooler Blues-Track mit fettem Bass und toller Atmosphäre – herrlich!

Bird Of Prey: erinnert an den fett-groovigen Opener mit diesem leicht aggressiven Vocals – guter Ohrwurm

Broken Gun: locker-lässiger Rocker mit fettem Refrain/Chorus

Lost And Found: Uptempo-Song mit mehrstimmigen Vocals und einem eingängigem Refrain

Wake Up: supercoole Nummer, hat etwas von Grunge und erinnert vom ganzen Empfinden her an Alice In Chains – vlt. der beste Track auf dem Werk

Hourglass: schöner akustisch gehaltener Abschluss des Albums

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Review: Sunczar – The Unveiling EP

Ab geht es in die Sümpfe von New Orleans bzw nach Louisiana, denn SUNCZAR aus Frankfurt hauen eine Kelle nach der anderen raus und klingen absolut nach Down, Crowbar oder auch Eye Hate God. Zu diesen drei Bands aus dem Sumpfidyll, würde ich dann noch gerne C.O.C. mit ihren 90er-Alben packen und fertig ist der Sound des Quartetts aus Hessen. Was für ein tolles Cover-Artwork, ein bombastischer, fetter Klang und vier Tracks die einen wegblasen und vor allem, überhaupt nicht deutsch klingen – Support the Underground!! 

The Unveiling 05:21: Fette, groovige Killer-Riffs eröffnen den Titeltrack und man weiss direkt, was hier Sache ist. Was für ein drückender Sound, melodische, leicht kratzige Vocals, absolut passend zur Musik, runden das Ganze perfekt ab – Knaller!

Back To Shadows 04:33: Midtempo-Stampfer der den heimischen Lautsprechern das Laufen beibringt. Drückende Riffs, so unfassbar tiefer gestimmt und beängstigend fett – grandios. 

From Now On 04:30: wenn man denkt, es geht nichts mehr, kommt das alles abräumende ‚From No On‘ daher. Man stelle sich die härtesten und groovigsten Zakk Wylde- und Kirk Windstein-Riffs vor und man weiß, was einem mit dieser Nummer erwartet – mörderisch.

Through This Hell 06:01: grooviger, doomiger Start, mit Steigerung in einen alles niederwalzenden Uptempo-Killer – nehmt euch einen Kopfhörer und lasst euch wegblasen!

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Review: Sleepwulf – Sleepwulf

Ja, da hat sich Cursed Tongue Records aus Kopenhagen mal wieder was ganz Leckeres geangelt. SLEEPWULF aus Schweden haben mit Ihrem Debut ein herrliches 70er-Werk abgeliefert, was so unfassbar leicht und locker daherkommt und Einflüsse von Pentagram (70er-Zeugs), Witchcraft und Graveyard miteinander verschmelzt – soundtechnisch sollte hier jeder ein Ohr riskieren, wer auf Vinatage, Folk und etwas Proto-Metal steht. 

Wizard Slayer 04:37: supercooler Beginn mit unfassbarer, doomiger Leichtigkeit und etwas mehr Tempo zum Ende hin – grandios!

Beast Of Collision 04:25: leicht treibender, unruhiger Rhythmus, der irgendwie an das geniale Jethro Tull-Album „Benefit“ erinnert. Auch hier ist der Bass wieder sehr prägnant – wunderbar.

Lucifer´s Light 03:16: es wird doom-bluesig mit ganz viel Gefühl. Drückender Bass, sensationelle Gitarre mit famoser Melodie – awesome. 

Standing Stones 06:19: noch bluesiger, noch zarter und etwas verträumt. Tolle, seichte Gitarren-Anschläge mit Tempoaufnahme zum Ende des Tracks. 

God Of The Gaps 01:31: verträumtes Instrumental

Tumbling Towers 03:35: etwas mehr Tempo von Beginn an, schöne Gitarre, aber lange nicht so prägnant wie die Songs davor. 

Misty Mountain 04:03: eine weitere coole Doom/Blues-Nummer, die sich zum Uptempo-Rocker entwickelt

Wicked Man 03:36: Locker leichte Gitarre mit etwas mehr Härte und dem nötigen Vintage-Flair – guter, aber nicht ganz so aufregender Track.

One Eyed Jailor 05:38: Toller Abschluss mit leichtem Hang zum Proto-Metal. Sensationell-Griffige Leads und alles wie immer ohne großen Stressfaktor – wunderbar.

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Review: CB3 – Aeons

Bereits 2013 gegründet, veröffentlichte das Trio aus Malmö aber erst 2018 ihr Debüt „From Nothing To Eternity“, welches dann aber schon recht gut durchstartete und der Band solche Aussagen wie: „Die King Crimson aus Malmö“, bescherte. Okay, bis zur Ausnahmeband aus England sind es dann doch noch ein paar mehr Schritte, aber mit ihrem neuen Werk sind die Schweden auf dem besten Weg, den Pfaden des instrumentalen Prog-Rock absolut ihren Stempel auf zu drücken. Auf „Aeons“ befinden sich fünf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von knapp 35 Minuten. Alle Nummern kommen recht schleppend aus den Boxen und wirken durch ihre Atmosphäre und der kompletten Instrumentierung sehr psychedelisch. Zudem gibt es immer wieder ein paar Jazz-Parts, die zwar noch kein Free-Jazz sind, aber schon recht frickelig ihr Unwesen treiben. Unter Zuhilfenahme eines Kopfhörers, wirkt „Aeons“ noch wesentlich intensiver und man entdeckt bei jedem weiteren Durchlauf immer wieder was Neues. Für Genre-Freaks sollten die Schweden ein absolutes Fressen sein und man darf gespannt sein, ob das Trio den nächsten Schritt, raus aus dem Underground, gelingen wird – Daumen gedrückt!

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Review: White Tundra – EP

Auf geht´s nach Norwegen, wo das Trio WHITE TUNDRA eine richtig gute EP abgeliefert haben. Wer also auf Doom/Stoner/Sludge steht, sollte die vier Tracks checken, welche ich hier besprochen habe! Hier ist mehr als nur ein wenig Potenzial vorhanden und ich gehe fest davon aus, dass WHITE TUNDRA noch richtig durchstarten werden – ich freue mich darauf!

Graveyard Blues 04:55: Cooler, straighter Stoner mit fettem Riffing und einer Melodie      die im Ohr bleibt! Der Sound ist bombastisch und macht mächtig Spaß.

Ghosts 07:11: das Eröffnungsriff dieses Doomer´s klingt nach „Black Sabbath“ von den Doom-Göttern und nimmt zum Ende hin etwas Fahrt auf – sehr fett!

Freedom Fighter 05:37: wer auf Crowbar steht, wird hier voll bedient. Sehr eingängiger Refrain, schön schleppender Rhythmus und ein Gesang, der schon sehr an den überaus sympathischen Kirk Windstein erinnert.

Top Floor 04:26: Midtempo-Rocker mit fetter Gitarre, erinnert an den ersten Track dieser EP und animiert absolut zum Aufdrehen des Autoradios.

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Review: KAL-EL – Witches Of Mars

Insider dürften KAL-EL sicherlich ein Begriff sein, aber leider haben viele Liebhaber des Genres die Norweger noch gar nicht auf dem Zettel. Dabei ist „Witches Of Mars’“ ihr inzwischen schon viertes Werk, welches dann endlich und hoffentlich den Bekanntheitsgrad der Truppe enorm anheben wird. Beim angesprochenem Genre darf man sich auf eine obercoole Mischung aus Stoner, Doom und spacigen, psychedelischen Rock freuen. Die knapp 50 Minuten des Longplayers starten mit dem Anfangs sehr zähem Psycho-Doomer ‚Anubious‘, welcher sich im zweiten Teil dann zum orgellastigen Uptempo-Rocker entwickelt – achtet einfach mal nur auf den mörderischem Bass-Sound. Es folgt der etwas bombastische Titeltrack, mit herrlichen, leicht verzerrten Space-Vocals und schwer-groovenden Riffs. Auch beim Midtempo-Stampfer ‚GG7‘ ballern die Riffs so unheimlich fett aus den Boxen, daß man nicht drumrumkommt, beim Volumen die Zahl etwas zu erhöhen – die Nummer ist grandios und man erwischt sich dabei, die Luftgitarre herauszuholen – was für ein Granaten-Sound. Wer auf Lava-Doom steht, bekommt mit dem knapp 11minütigen ‚Incubator‘ seine absolute Vollbedienung – auch hier erdrückt einen die Gitarrenwand förmlich. Als Abschluss gibt es dann eine obercoole Cover-Version des JJ Cale-Klassikers ‚Cocaine‘ (fette Orgel zum Ende hin). Spätestens nach diesem großartigen Album, sind KAL-EL im Oberhaus der renommierten Doom/Stoner-Bands angekommen. Wer dem erwähnten Genre was abgewinnen kann und dazu auch noch ein Freund von coolen psychedelischen Sounds ist, könnte in „Witches Of Mars“ sein Album des Jahres finden.

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