Rock-Circuz

Review: DECASIA – An Endless Feast For Hyenas

Wer Heavy Psych Sounds liest, weiß immer sofort was er auf den Tisch bekommt: Stoner/Doom/Psych-Rock und dies in bester Qualität. Mit DECASIA hat man nun ein Psychedelic-Trio auf Frankreich an der Angel, welches gleichzeitig auch sehr viel mit Krautrock anzufangen weiss. Wie schon auf den Mini-Veröffentlichungen der Band, so sind auch auf “An Endless Feast For Hyenas” die einzelnen Tracks gerne mal über sechs Minuten lang. Somit kommt man bei 10 Tracks auf einer Spielzeit von 45 Minuten, welche es wirklich in sich haben, wenn man auf viel und teilweise auch etwas schrägere Gitarrentöne steht. Vielleicht klingen die einzelnen Songs für sich doch etwas zu gleich und wie man so schön sagt, ist weniger manchmal dann auch mehr, was nicht heissen soll, daß die Franzosen hier schlechte Arbeit abgeliefert haben, aber teilweise ist das Ganze dann doch schon etwas anstrengend. Freunde der psychedelischen Klänge sollten diesem Longplayer aber auf alle Fälle eine Chance geben.

Bandcamp

Facebook

Review: RUBY THE HATCHET – Live At Earthquaker

Die Amis von RUBY THE HATCHET haben das Label gewechselt und veröffentlichen ihre live eingespielte neue EP nun auf Magnetic Eye Records. Dieser Output ist mit einer Laufzeit von knapp 15 Minuten schon sehr kurz bemessen und beinhaltet zwei neue Nummern und eine Cover-Version. Die beiden neuen Tracks ‚1000Years‘ und ‚Primitive Man‘ sind sehr cool-relaxte Songs, die völlig unaufgeregt dageboten werden und ein Fressen für alle Orgel-Freaks sind. Mit ‚Easy Livin“ von den famosen Uriah Heep huldigt man dann noch eine ihrer absoluten Lieblings-Bands. Über die Sinnhaftigkeit dieser Veröffentlichung kann man sicherlich streiten, nicht aber über Musik, denn die ist toll und macht Hunger auf den angekündigten Longplayer.

Bandcamp

Facebook 

 

Review: Bogwife – A Passage Divine

Boah, was für ein Monster-Opener. Slow, zäh wie Lava, fetter Fuzz-Sound und clean Vocals. Dies sind die Eigenschaften der Band BOGWIFE, die mit “A Passage Divine” ihren zweiten Longplayer am Start hat. Nach ‚The Approach‘, dem schon erwähnten Killer zu Anfang, haut das anschließende ‚Restoration‘ in die gleiche Kerbe. Auch hier sind die bratenden Gitarren-Sounds kaum noch zu bändigen und man ertappt sich erneut beim leichten Doom-Wippen des Kopfes. Mit ‚Among The Trees‘ lassen es die Dänen dann etwas gemächlicher angehen, bevor ‚Celestial Dawn‘ dann wieder die volle Wucht an Riffs auspackt. BOGWIFE haben hier ganze Arbeit geleistet und mit den fünf Tracks in 37 Minuten einen absoluten Kahlschlag hinterlassen. Wer hier als fuzzy Doom-Supporter nicht zugreift, ist selber Schuld. Doom On.

Facebook

Review: Stew – Taste

Retro-Rock aus Schweden ist ja inzwischen das normalste der Welt und somit sind STEW auch keine Unbekannten mehr. Wurde ihr Debüt, welches auf dem coolen Label Ripple Music erschienen ist, zurecht gut abgefeiert, so ist die Band aus Örebro aber noch nicht so richtig angekommen. Dies soll nun mit dem zweiten Longplayer “Taste” passieren und der leicht funkige Opener ‚Heavy Wings‘ zeigt auch gleich, daß die Schweden es absolut ernst meinen. Leider klingen die nachfolgenden Nummern allesamt etwas zu gleich, so daß man bis Song Nummer sieben warten muss, um mal etwas Veränderung in Form erhöhter Geschwindigkeit wahrnehmen zu können. Mit ‚Stranger In The City‘ kommt dann endlich etwas Bewegung in die Sache, welche aber in den letzten beiden Tracks auch schon wieder verloren geht. Okay, natürlich ist das handwerklich alles nicht wirklich schlecht, aber etwas mehr Abwechslung wäre schon schön gewesen, denn so dürfte es dann doch schwierig werden, sich im ganzen Veröffentlichungswust durchsetzen zu können – schade!

Facebook

Review: Dust Mountain – Hymns For Wilderness

Das tolle finnische Label Svart Records ist ja bekannt für ihren sehr guten Geschmack und somit ist es auch nicht wirklich überraschend, welch‘ wunderschönes Debüt DUST MOUNTAIN eingespielt haben. Die Band besteht aus Musikern von u. A. Hexvessel, Oranssi Pazuzu und Death Hawks. Musikalisch kann man somit schon ein wenig ablesen, in welche Richtung “Hymns Of Wilderness” gehen wird. Schon gleich der Opener ‚Harvest Maiden‘ lässt einen dahinschmelzen – wundervolle, folkige 70er-Klänge mit zerbrechlichen Vocals von Henna Hietamäki. Es folgen weitere Highlights wie das atmosphärisch-entspannte ‚Margret‘, ein ebenso sehr ruhiges ‚Holy Equinox‘ (tolle akustische Klänge) und das abschließende ‚Bird Hymns‘ (herrliche Psycho-Nummer). Wer mit 70er Bands wie Pentangle, Fairport Convention oder Jefferson Airplane etwas anfangen kann und dazu die Svart-Lieblinge Hexvessel feiern, können sich DUST MOUNTAIN sofort ohne reingehört zu haben, ins eigene Regal stellen.

Facebook

Review: Gov´t Mule – Heavy Load Blues

Mit “Heavy Load Blues” hat sich Warren Haynes einen absoluten Traum erfüllt. Immer schon wollte er gerne mal ein klassisches Blues-Werk aufnehmen. Nein, kein Blues Rock, einfach nur reinen Blues. Der Altmeister hat sich dafür entschieden, dies nicht als Solo-Album, sondern mit seiner kompletten Band anzugehen und alle Southern/Blues/Jam-Rocker, die etwas enttäuscht sind, daß es erstmal keinen richtigen neuen Longplayer ihrer Lieblinge geben wird, werden trotzdem ihren Spaß haben. Neben aus eigenen Originalen, besteht “Heavy Load Blues” überwiegend aus verehrten Cover-Versionen von solch Ikonen wie Howlin‘ Wolf, Elmore James, Junior Wells, Ann Peebles, Tom Waits und den Animals. In grandiosen 78 Minuten bekommt man 13 Nummern zu hören und wem das noch nicht genug ist, der sollte sich die Deluxe-Edition besorgen, denn dort gibt es dann weitere acht Highlights von so Größen wie Sonny Boy Williamson, Muddy Waters, Savoy Brown, Otis Rush und anderen. Um die Überraschung absolut hoch zu halten, sei nur kurz das grandiose ‚Wake Up Dead‘ (was für eine überragende Orgel und dazu die warmen Gitarrentöne vom Meister selbst) erwähnt. Will man die ganze Intensivität und Coolnes des Albums spüren, wäre die Zuhilfenahme eines Kopfhörers die perfekte Maßname.

Facebook

Review: Fulanno – Hash Negro En Las Misas Funebres

Alle Doomer und ganz besonders alle Doom-Undergrounder können sich mächtig freuen, denn das Label Helter Skelter Productions veröffentlicht das Debüt von FULANNO auf CD, Vinyl und Kassette. Wem die Argentinier noch nicht wirklich was sagen, die sollten sich schleunigst das 2018er “Velas Negras” besorgen. Wer auf traditionellen Doom mit einer leichten Prise Psych steht, kommt an den Südamerikanern aber mal überhaupt nicht vorbei. Gab es die fünf Perlen dieses Albums bisher nur als CD-r, so darf man sich nun über 32 Minuten puren Doom auf Vinyl freuen. Ganz besonders das atmosphärische und mit leichtem Hall ausgestattete ‚Hash Master‘ und das in die gleiche Richtung gehende ‚Osciloscopio‘ sind ganz weit weg vom Mainstream-Doom. Auch der wundervolle, Bass-lastige Opener ‚En Tu Nombre Master‘ darf in keiner ordentlich sortierten Doom-Sammlung fehlen. Unbeirrt geht das Trio seinen Weg, welcher slow, heavy und fuzzy sein muss.

Facebook 

Review: Hippie Death Cult – Circle Of Days

Ein neues Album der Band aus Portland, welches eigentlich nur eine Frage aufwirft: können HIPPIE DEATH CULT ihr grandioses Debüt toppen? Direkte und kurze Antwort: “Nein”. Die Truppe aus den Staaten hat fünf Songs in 38 Minuten eingespielt, von denen drei richtig gut sind. Der Opener ‚Red Meat Tricks‘ (locker, trotzdem intensiv mit coolen Psycho-Vibes), das knapp 10-minütige ‚Circle Of Days‘ (griffig, riffig, melodiös, groovy und von den Vocals an King Buffalo erinnernd) und das abschließende ‚Eye In The Sky‘ (steigert sich von Minute zu Minute von entspannter Chill-Musik zum rockigen Groover mit toller Atmosphäre). Somit fehlen noch das stressige ‚Hornet Party‘ (gut riffig, aber irgendwie zu unruhig) und die Wasserpfeifen-Nummer ‚Walk Within‘ (entspannt atmosphärisch). Fans des Erstlings können hier bedenkenlos zugreifen. Wer von der Band zum ersten Mal etwas hört, sei dann eher erstmal das Debüt empfohlen.

Facebook

Review: The Age Of Truth – Resolute

Immer wieder erstaunlich, wie schnell doch die Zeit vergeht. Wer hätte gedacht, das das herrliche Debüt von THE AGE OF TRUTH nun schon wieder vier Jahre alt ist? Okay, besonders gespannt auf „Resolute”, geht es mit dem Opener ‚Palace Of Rain‘ dann auch gleich mächtig zur Sache – schön straighte Nummer im riffigen Stoner-Gewand, mit entspanntem Mittelpart und einem bombastischen Sound. Auch ‚A Promise Of Nothing‘ fängt unfassbar griffig an und entwickelt sich zum fuzzigen Track. Es folgen das akustische ‚Seven Words‘ (Spacige Vocals), ein fast schon progressives ‚Eye One‘, das rockende ‚Salome‘ und den psychedelischen Abschluß bildet das zum Wegfliegende ‚Return To The Ships‘. Auch der zweite Streich, der aus Philadelphia kommenden Truppe, ist eine Macht geworden und sollte hoffentlich mal mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als der Vorgänger – Daumen gedrückt!

Facebook 

Review: Neker – Slower

Trotz einiger Konzerte in Europa 2018, dürfte eher den Wenigsten NEKER ein Begriff sein. Die Band kommt aus Italien und ist das Kind von Neker, der für den Bass und die Vocals sorgt. Nach ihrer Tournee, die das Trio 2019 auch nach Kanada brachte, machte sich der Chef wieder ans Schreiben und das Resultat ist Album Nummer zwei, welches 11 Songs beeinhaltet und auf den Namen „Slower” hört. Musikalisch spricht das Infoblatt zur dieser Veröffentlichung von Southern Metal, Doom und Sludge und liegt damit absolut richtig. Der instrumentale Opener ‚Nosferatu‘ lässt schon Einiges erahnen und das folgende ‚Like There’s No Tomorrow‘ sollte dann auch alle Fans von Down, neuere C.O.C. oder auch Crowbar absolut begeistern. Herrlich swampig geht es weiter und besonders das zäh-doomige, mit coolen Refrain ausgestattete ‚Something From Nowhere‘, macht über acht Minuten Spaß und sei hier wärmstens als Anspieltip erwähnt. Auch das fast 7-minütige ‚The Birth Of Pain‘ hat diese unfassbaren fetten Riffs am Start und drückt ordentlich. Zum Abschluß bekommt man  zunächst etwas Mastodon auf die Ohren, bevor ‚Deception Of The Guardian‘ zur doomigen Sludge-Nummer mutiert. Der Albumtitel könnte passender nicht sein und wer auf die oben erwähnten Bands abfährt, sollte sich schleunigst um das Langeisen kümmern und unter Zuhilfenahme eines Kopfhörers, über 60 Minuten in die Sümpfe von New Orleans eintauchen.

Facebook

…should be planned…

Go back to top