Rock-Circuz

Review: Bogwife – A Passage Divine

Boah, was für ein Monster-Opener. Slow, zäh wie Lava, fetter Fuzz-Sound und clean Vocals. Dies sind die Eigenschaften der Band BOGWIFE, die mit “A Passage Divine” ihren zweiten Longplayer am Start hat. Nach ‚The Approach‘, dem schon erwähnten Killer zu Anfang, haut das anschließende ‚Restoration‘ in die gleiche Kerbe. Auch hier sind die bratenden Gitarren-Sounds kaum noch zu bändigen und man ertappt sich erneut beim leichten Doom-Wippen des Kopfes. Mit ‚Among The Trees‘ lassen es die Dänen dann etwas gemächlicher angehen, bevor ‚Celestial Dawn‘ dann wieder die volle Wucht an Riffs auspackt. BOGWIFE haben hier ganze Arbeit geleistet und mit den fünf Tracks in 37 Minuten einen absoluten Kahlschlag hinterlassen. Wer hier als fuzzy Doom-Supporter nicht zugreift, ist selber Schuld. Doom On.

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Review: Stew – Taste

Retro-Rock aus Schweden ist ja inzwischen das normalste der Welt und somit sind STEW auch keine Unbekannten mehr. Wurde ihr Debüt, welches auf dem coolen Label Ripple Music erschienen ist, zurecht gut abgefeiert, so ist die Band aus Örebro aber noch nicht so richtig angekommen. Dies soll nun mit dem zweiten Longplayer “Taste” passieren und der leicht funkige Opener ‚Heavy Wings‘ zeigt auch gleich, daß die Schweden es absolut ernst meinen. Leider klingen die nachfolgenden Nummern allesamt etwas zu gleich, so daß man bis Song Nummer sieben warten muss, um mal etwas Veränderung in Form erhöhter Geschwindigkeit wahrnehmen zu können. Mit ‚Stranger In The City‘ kommt dann endlich etwas Bewegung in die Sache, welche aber in den letzten beiden Tracks auch schon wieder verloren geht. Okay, natürlich ist das handwerklich alles nicht wirklich schlecht, aber etwas mehr Abwechslung wäre schon schön gewesen, denn so dürfte es dann doch schwierig werden, sich im ganzen Veröffentlichungswust durchsetzen zu können – schade!

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Review: Dust Mountain – Hymns For Wilderness

Das tolle finnische Label Svart Records ist ja bekannt für ihren sehr guten Geschmack und somit ist es auch nicht wirklich überraschend, welch‘ wunderschönes Debüt DUST MOUNTAIN eingespielt haben. Die Band besteht aus Musikern von u. A. Hexvessel, Oranssi Pazuzu und Death Hawks. Musikalisch kann man somit schon ein wenig ablesen, in welche Richtung “Hymns Of Wilderness” gehen wird. Schon gleich der Opener ‚Harvest Maiden‘ lässt einen dahinschmelzen – wundervolle, folkige 70er-Klänge mit zerbrechlichen Vocals von Henna Hietamäki. Es folgen weitere Highlights wie das atmosphärisch-entspannte ‚Margret‘, ein ebenso sehr ruhiges ‚Holy Equinox‘ (tolle akustische Klänge) und das abschließende ‚Bird Hymns‘ (herrliche Psycho-Nummer). Wer mit 70er Bands wie Pentangle, Fairport Convention oder Jefferson Airplane etwas anfangen kann und dazu die Svart-Lieblinge Hexvessel feiern, können sich DUST MOUNTAIN sofort ohne reingehört zu haben, ins eigene Regal stellen.

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Review: Gov´t Mule – Heavy Load Blues

Mit “Heavy Load Blues” hat sich Warren Haynes einen absoluten Traum erfüllt. Immer schon wollte er gerne mal ein klassisches Blues-Werk aufnehmen. Nein, kein Blues Rock, einfach nur reinen Blues. Der Altmeister hat sich dafür entschieden, dies nicht als Solo-Album, sondern mit seiner kompletten Band anzugehen und alle Southern/Blues/Jam-Rocker, die etwas enttäuscht sind, daß es erstmal keinen richtigen neuen Longplayer ihrer Lieblinge geben wird, werden trotzdem ihren Spaß haben. Neben aus eigenen Originalen, besteht “Heavy Load Blues” überwiegend aus verehrten Cover-Versionen von solch Ikonen wie Howlin‘ Wolf, Elmore James, Junior Wells, Ann Peebles, Tom Waits und den Animals. In grandiosen 78 Minuten bekommt man 13 Nummern zu hören und wem das noch nicht genug ist, der sollte sich die Deluxe-Edition besorgen, denn dort gibt es dann weitere acht Highlights von so Größen wie Sonny Boy Williamson, Muddy Waters, Savoy Brown, Otis Rush und anderen. Um die Überraschung absolut hoch zu halten, sei nur kurz das grandiose ‚Wake Up Dead‘ (was für eine überragende Orgel und dazu die warmen Gitarrentöne vom Meister selbst) erwähnt. Will man die ganze Intensivität und Coolnes des Albums spüren, wäre die Zuhilfenahme eines Kopfhörers die perfekte Maßname.

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Review: Fulanno – Hash Negro En Las Misas Funebres

Alle Doomer und ganz besonders alle Doom-Undergrounder können sich mächtig freuen, denn das Label Helter Skelter Productions veröffentlicht das Debüt von FULANNO auf CD, Vinyl und Kassette. Wem die Argentinier noch nicht wirklich was sagen, die sollten sich schleunigst das 2018er “Velas Negras” besorgen. Wer auf traditionellen Doom mit einer leichten Prise Psych steht, kommt an den Südamerikanern aber mal überhaupt nicht vorbei. Gab es die fünf Perlen dieses Albums bisher nur als CD-r, so darf man sich nun über 32 Minuten puren Doom auf Vinyl freuen. Ganz besonders das atmosphärische und mit leichtem Hall ausgestattete ‚Hash Master‘ und das in die gleiche Richtung gehende ‚Osciloscopio‘ sind ganz weit weg vom Mainstream-Doom. Auch der wundervolle, Bass-lastige Opener ‚En Tu Nombre Master‘ darf in keiner ordentlich sortierten Doom-Sammlung fehlen. Unbeirrt geht das Trio seinen Weg, welcher slow, heavy und fuzzy sein muss.

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Review: Hippie Death Cult – Circle Of Days

Ein neues Album der Band aus Portland, welches eigentlich nur eine Frage aufwirft: können HIPPIE DEATH CULT ihr grandioses Debüt toppen? Direkte und kurze Antwort: “Nein”. Die Truppe aus den Staaten hat fünf Songs in 38 Minuten eingespielt, von denen drei richtig gut sind. Der Opener ‚Red Meat Tricks‘ (locker, trotzdem intensiv mit coolen Psycho-Vibes), das knapp 10-minütige ‚Circle Of Days‘ (griffig, riffig, melodiös, groovy und von den Vocals an King Buffalo erinnernd) und das abschließende ‚Eye In The Sky‘ (steigert sich von Minute zu Minute von entspannter Chill-Musik zum rockigen Groover mit toller Atmosphäre). Somit fehlen noch das stressige ‚Hornet Party‘ (gut riffig, aber irgendwie zu unruhig) und die Wasserpfeifen-Nummer ‚Walk Within‘ (entspannt atmosphärisch). Fans des Erstlings können hier bedenkenlos zugreifen. Wer von der Band zum ersten Mal etwas hört, sei dann eher erstmal das Debüt empfohlen.

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Review: The Age Of Truth – Resolute

Immer wieder erstaunlich, wie schnell doch die Zeit vergeht. Wer hätte gedacht, das das herrliche Debüt von THE AGE OF TRUTH nun schon wieder vier Jahre alt ist? Okay, besonders gespannt auf „Resolute”, geht es mit dem Opener ‚Palace Of Rain‘ dann auch gleich mächtig zur Sache – schön straighte Nummer im riffigen Stoner-Gewand, mit entspanntem Mittelpart und einem bombastischen Sound. Auch ‚A Promise Of Nothing‘ fängt unfassbar griffig an und entwickelt sich zum fuzzigen Track. Es folgen das akustische ‚Seven Words‘ (Spacige Vocals), ein fast schon progressives ‚Eye One‘, das rockende ‚Salome‘ und den psychedelischen Abschluß bildet das zum Wegfliegende ‚Return To The Ships‘. Auch der zweite Streich, der aus Philadelphia kommenden Truppe, ist eine Macht geworden und sollte hoffentlich mal mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als der Vorgänger – Daumen gedrückt!

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Review: Neker – Slower

Trotz einiger Konzerte in Europa 2018, dürfte eher den Wenigsten NEKER ein Begriff sein. Die Band kommt aus Italien und ist das Kind von Neker, der für den Bass und die Vocals sorgt. Nach ihrer Tournee, die das Trio 2019 auch nach Kanada brachte, machte sich der Chef wieder ans Schreiben und das Resultat ist Album Nummer zwei, welches 11 Songs beeinhaltet und auf den Namen „Slower” hört. Musikalisch spricht das Infoblatt zur dieser Veröffentlichung von Southern Metal, Doom und Sludge und liegt damit absolut richtig. Der instrumentale Opener ‚Nosferatu‘ lässt schon Einiges erahnen und das folgende ‚Like There’s No Tomorrow‘ sollte dann auch alle Fans von Down, neuere C.O.C. oder auch Crowbar absolut begeistern. Herrlich swampig geht es weiter und besonders das zäh-doomige, mit coolen Refrain ausgestattete ‚Something From Nowhere‘, macht über acht Minuten Spaß und sei hier wärmstens als Anspieltip erwähnt. Auch das fast 7-minütige ‚The Birth Of Pain‘ hat diese unfassbaren fetten Riffs am Start und drückt ordentlich. Zum Abschluß bekommt man  zunächst etwas Mastodon auf die Ohren, bevor ‚Deception Of The Guardian‘ zur doomigen Sludge-Nummer mutiert. Der Albumtitel könnte passender nicht sein und wer auf die oben erwähnten Bands abfährt, sollte sich schleunigst um das Langeisen kümmern und unter Zuhilfenahme eines Kopfhörers, über 60 Minuten in die Sümpfe von New Orleans eintauchen.

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Review: Moanhand – Present Serpent

Bei MOANHAND handelt es sich um ein Einmannprojekt aus Russland. Der Kopf dahinter ist Roman Filatov, der alle Instrumente selbst eingespielt hat und auch für die netten und mal nicht so netten Vocals sorgt. Die 44 Minuten, verteilt auf sechs Songs, sind zum größten Teil dem Doom zuzuordnen. Dabei gibt es aber immer wieder gesanglichen Ausbrüche zum Sludge-und Black-Metal. Vom Sound her spielt auch der Post-Rock eine größere Rolle. Klingt alles schon sehr abwechslungsreich und interessant, aber leider haben alle Tracks das selbe Tempo und kommen dadurch dann insgesamt etwas langweilig rüber. Nimmt man aber jeden Titel für sich selbst, so haben wir es hier mit richtig guten Stoff zu tun. Ganz besonders die grandiose Atmosphäre des tollen Openers ‚Serpent Soul‘ ist bombastisch. Aber auch die Schrei-Nummer ‚The Boomerang Of Serpents‘ hat ihren Charme und trotz der etwas eintönigen Geschwindigkeit der Nummern machen gerade die Laut/Leise-Gegensätze “Present Serpent” so interessant.

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Review: The Hornets – Heavier Than A Stone

Liest man sich zuerst einmal die Info zu dieser Scheibe durch und schaut dann auf das Coverartwork, so könnten die angegebenen Genre des Info-Blattes mit Hardrock und Garagerock schon passen. Die Wahrheit über THE HORNETS ist aber dann eine andere. Die Italiener haben mit „Heavier Than A Stone” ihr die Debüt am Start und gleich die ersten beiden Nummern, der locker, lässige Opener ‚Don´t Talk About Love‘ und der wunderbare Ohrwurm ‚Female Creed‘ sind absolute Knaller und erinnern absolut an Thin Lizzy, Dead Lord oder auch Robert Pehrsson’s Humbucker. Danach verflacht der Longplayer aber leider ein wenig. Klar gibt es hier und dort noch diverse coole Twin Leads, aber irgendwas fehlt der Truppe noch. Die Tracks klingen irgendwie zu niedlich, das fehlt etwas die Härte und wie oben schon angesprochen, gibt es das Genre Garagerock überhaupt nicht. Eher klingt man kurz mal nach Status Quo und nach Huey Lewis And The News. Echt schade, aber hier war echt mehr drin. Okay, wir hoffen auf das Zweitwerk und erfreuen uns zumindest an den ersten beiden Songs, denn die sind mal richtig fett und für alle Hardrocker und Phil Lynott-Fans ein absolutes Muss.

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